„Können jeden Impuls, Anfeuerung, Zuneigung und Liebe von außen gebrauchen”
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Der SV Wehen Wiesbaden hat am 27. Spieltag bei der Reserve des FC Bayern München mit 0:2 (0:1) verloren. Nach fünf Siegen in Folge riss damit die Serie der Rot-Schwarzen im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße.
Cheftrainer Rüdiger Rehm rotierte dreimal im Vergleich zum Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg: Paterson Chato ersetzte den gelbgesperrten Dennis Kempe hinten links, Gianluca Korte rückte für den angeschlagenen Kevin Lankford ins Team und Johannes Wurtz startete im Sturm für Phillip Tietz. Außerdem rückte SVWW-Kapitän Sebastian Mrowca gegen seinen Jugendklub nach langer Verletzung erstmals wieder in den Kader.
Hellwach und mit einer guten Portion Zweikampfintensität starteten die Rot-Schwarzen gegen die spielstarke zweite Garde des FC Bayern. Durch frühes Anlaufen und Stören des gegnerischen Spielaufbaus ließ die erste gute Torgelegenheit auch nicht lange auf sich warten. Gialnluca Korte spielte nach eigenem Ballgewinn quer, wo sowohl Gustaf Nilsson als auch Johannes Wurtz den Ball geistesgegenwärtig passieren ließen. Den schwer zu nehmenden Ball setzte Maurice Malone am langen Pfosten knapp über den Querbalken (4.).
Auf der Gegenseite ließ Sarpreet Singh den ersten Warnschuss ab. SVWW-Schlussmann Tim Boss musste beim Abschluss von der Strafraumgrenze allerdings nicht eingreifen (11.). Die Gäste hatten in einer relativ ausgeglichenen Anfangsphase ein leichtes spielerisches Übergewicht. Defensiv stand die Viererkette um Abwehrchef Sascha Mockenhaupt gut und auch in der Offensive setzten Korte und Malone über die Flügel immer wieder Akzente. Einen Korte-Freistoß köpfte Nilsson aufs Tor, doch FCB-Keeper Lukas Schneller war zur Stelle (14.).
Nach der Anfangsviertelstunde fanden die Hausherren etwas besser ins Spiel. Längere Ballbesitzstafetten durch die eigenen Reihen wurden immer häufiger, auch wenn diese kaum im gefährlichen Raum vor dem SVWW-Strafraum stattfanden. Bei bayrischen Ballverlusten zeigten die Rot-Schwarzen jedoch auch immer wieder gute Ansätze und schnelles Umschaltspiel. Zielspieler war dabei immer wieder Nilsson im Zentrum, der eine Flanke von Marvin Ajani nur um wenige Zentimeter verpasste – beinahe die Gästeführung (23.).
Keine 120 Sekunden später fiel der Treffer auf der anderen Seite. Angelo Stillers Flanke, die eigentlich an Chris Scott adressiert war, rutschte durch, prallte an den Innenpfosten und vom überraschten Boss ins Tor (25.). Vom bitteren Rückstand ließen sich die Gäste allerdings nicht beirren und bearbeiteten den amtierenden Drittligameister weiter. Immer wieder starteten die Rot-Schwarzen über den Flügel durch, allerdings fehlte zunächst noch die allerletzte Durchschlagskraft.
Beim FCB hatte der Führungstreffer eine beruhigende Wirkung. Mit Ruhe und Übersicht bauten die Jung-Bayern ihre Angriffe auf und ließen Ball und Gegner immer wieder gut laufen, Torchancen blieben trotz gefälligem Passspiel aus. Für den Wachmacher kurz vor der Pause sorgte schließlich Korte. Chato, über links aufgerückt, fand den quirligen Mittelfeldspieler am langen Pfosten, doch dessen Volley klärte Bayern-Keeper Schneller eben noch zur Ecke (38.). Kurz darauf rutschte erneut Nilsson nur um Millimeter am Ausgleich vorbei. Florian Carstens hatte aufgelegt (43.).
Den Schwung, den der SVWW vor der Pause aufgenommen hatte, nahm er auch mit aus der Halbzeit. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schnürte die Rehm-Elf den FCB regelrecht in der eigenen Hälfte ein. Malone testete erneut Schneller per strammem Linksschuss aus spitzem Winkel, doch der Keeper parierte erneut zur Ecke (54.). Auf der Gegenseite passte Chato gegen den durchgebrochenen Scott auf (59.).
Insgesamt wirkten die Rot-Schwarzen druckvoller im Offensivspiel und investierten viel, boten Bayerns Zweiter allerdings dadurch auch Räume für Konter. Große Torchancen blieben auf beiden Seiten selten. Eine Einzelaktion von Singh sorgte nach 65 Minuten für den ersten Hochkaräter. Tim Boss war jedoch blitzschnell unten und sicherte den Flachschuss aus 14 Metern mit einem starken Reflex.
Der FCB igelte sich nun mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein und überließ den Gästen den Ball. Ein Durchkommen gegen die kompakt stehende Defensive war für den SVWW, bei dem Phillip Tietz Moritz Kuhn, Lucas Brumme, Benedict Hollerbach und auch Sebastian Mrowca in die Partie kamen, eine Herausforderung.
Kurz vor Schluss wurde es im Bayer-Sechzehner noch einmal richtig gefährlich. Nach einem langen Boss-Ball legte Korte per Kopf quer zu Hollerbach, doch wie schon bei Nilsson fehlten erneut wenige Zentimeter, um den Ball in Richtung Tor zu bringen (88.).
Die Entscheidung zu Gunsten des FCB fiel schließlich in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Maximilian Zaiser sorgte per Schlenzer aus 16 Metern für den 0:2-Endstand aus SVWW-Sicht und das Ende der Siegesserie der Rot-Schwarzen (90.+4).
SVWW: Boss – Ajani (69. Kuhn), Mockenhaupt, Carstens, Chato –Korte, Medic, Lais (83. Hollerbach), Malone (78. Brumme) – Nilsson (69. Tietz), Wurtz (78. Mrowca).